Die SSVg Velbert hat das Winter-Transferfenster intensiv dafür genutzt, um sich für den Kampf um den Klassenerhalt in der Regionalliga West zu rüsten. Lediglich elf Zähler holten die Bergischen zur Halbzeit der Saison.
Fünf Akteure verließen den Aufsteiger, sechs Neue wurden verpflichtet. Unter den Zugängen sorgte besonders ein Name für Aufsehen: Felix Herzenbruch. Der Ex-RWE-Verteidiger feierte am 20. Spieltag sein Debüt beim 2:1-Auswärtssieg gegen den FC Gütersloh. Es war der erste Dreier für die Velberter seit September, acht Ligapartien in Folge konnten sie nicht gewinnen.
Der 31-jährige Herzenbruch, der sowohl in der Zentrale als auch links verteidigen kann, absolvierte gleich die gesamten 90 Minuten für seinen neuen Klub und stand in einer Szene im Mittelpunkt: Er verursachte einen Strafstoß, weil er im Sechzehner gegen Güterslohs Julian Schauerte etwas plump zu Werke ging. Velberts Keeper Marcel Lenz parierte den fälligen Strafstoß, doch Kevin Freiberger versenkte den Abpraller zum 1:2.
"Ich bin froh, dass wir das Ding gezogen haben, auch wenn ich uns das Leben etwas schwerer gemacht habe mit dem Elfmeter. Da kam ich zu spät, das war einfach dumm. Ich schiebe es mal auf die fehlende Spielpraxis", erzählte Herzenbruch nach der Partie mit einem Lächeln.
Trotz Elfer-Fauxpas: Ex-Essener Herzenbruch mit gutem Einstand
Ansonsten zeigte der Routinier in seinem ersten Pflichtspiel seit dem Niederrheinpokal-Finale für Rot-Weiss Essen gegen Rot-Weiß Oberhausen am 3. Juni 2023 (2:0) eine solide Leistung und hielt seine linke Abwehrseite dicht. "Das Ballgefühl hat sicher noch Luft nach oben bei mir", verriet der Defensivmann.
Es ist nicht mehr so, dass ich groß aufgeregt bin, sondern einfach Freude verspüre, gegen alte Kollegen zu spielen. In Gütersloh ging es ja auch gegen Kevin Freiberger, mit dem ich gemeinsam wilde Geschichten im Trainingslager erlebt habe. Die Regionalliga West ist für mich ein Zuhause.
Felix Herzenbruch
Für das Unterfangen Klassenerhalt waren die drei Punkte gegen Gütersloh enorm wichtig, Velbert konnte den Anschluss wiederherstellen und mit dem Tabellenvorletzten SV Lippstadt gleichziehen. Herzenbruch sieht sein Team gut aufgestellt für die Rückrunde: "Wir können kämpfen und haben darüber hinaus auch einige Individualisten im Kader, die den Ball halten können und technisch gut sind. Deswegen denke ich, dass wir insgesamt besser aufgestellt sind als in der Hinrunde."
Besonders lobte der 31-Jährige dabei Zehner Yasin Kaya sowie die beiden Neuzugänge Rilind Hetemi und Jonathan Muiomo.
Nun steht für die SSVg eine Englische Woche vor der Tür. Bevor die Bergischen am kommenden Wochenende Fortuna Düsseldorf II empfangen (10. Februar, 14 Uhr), spielen sie unter der Woche zu Hause gegen Rot-Weiß Oberhausen (6. Februar, 19.30 Uhr).
Für Herzenbruch ist die anstehende Begegnung eine besondere, er schnürte nämlich von 2013 bis 2016 und in der Saison 2019/20 die Fußballschuhe für RWO. Zudem machte er die Saisonvorbereitung bis zum vergangenen September bei den Kleeblättern mit.
Insgesamt blickt der gebürtige Wuppertaler mit großer Freude auf die anstehenden Aufgaben bei seinem neuen Verein: "Es ist nicht mehr so, dass ich groß aufgeregt bin, sondern einfach Freude verspüre, gegen alte Kollegen zu spielen. In Gütersloh ging es ja auch gegen Kevin Freiberger, mit dem ich gemeinsam wilde Geschichten im Trainingslager erlebt habe. Die Regionalliga West ist für mich ein Zuhause."